Entgrenzungs- und Neueingrenzungstendenzen im Städtischen
Jürgen Höfler
Tim Nebert
Fachgebiet Städtebau und Siedlungswesen

Gegenstand des Masterprojektes sind Grenzen von Nachbarschaften als hochdynamische Orte der Aushandlungsprozesse im Urbanen. Die Dialektik und Gleichzeitigkeit von Entgrenzungs- und Neueingrenzungstendenzen ist heute speziell im städtischen Raum zu beobachten. Auf unterschiedlichsten Maßstabsebenen werden Räume umstrukturiert, Zuschreibungen geändert und Aktivitätsfelder angepasst. Grenzen werden in diesem Zusammenhang nicht als naturgegeben verstanden, sondern unterliegen einer fortschreitenden Transformation, werden sozial „produziert“, in den alltäglichen Raum „eingeschrieben“ und politisch „implementiert“.
Ziel des Masterprojektes ist es, einen neuen Umgang mit Nachbarschaften und ihren Grenzen im urbanen Raum zu finden, diese als Membran in der Stadt umzudeuten, neue Wege der Inwertsetzung aufzuzeigen und narrativ-kommunikative sowie entwurflich-gestalterische Lösungsszenarien auf unterschiedlichen Maßstabsebenen zu entwickeln. Die Nachbarschaften als soziale Einheit und das Quartier als räumliche „Fassung“ dieser bilden den Untersuchungsgegenstand und Ausgangspunkt der gemeinsamen Diskussion. Berlin ist durch kleinräumliche polyzentrale Entwicklungsdynamiken entscheidend geprägt, wobei geklärt werden soll, was Kieze im Inneren zusammenhält und nach Außen abgrenzt.